Unsere Lösung

Durch die Sammlung von Fahrrädern und Spendengeldern in Deutschland verfolgen wir einen zweiphasigen Lösungsansatz:

Erstens ermöglichen wir verschiedenen Hilfsorganisationen in Afrika, von Einheimischen geführte Fahrradwerkstätten, sogenannte Bicycle Empowerment Centres (BECs) aufzubauen.

Zweitens bieten wir durch die BECs den Einheimischen den Zugang zu günstigen und robusten Fortbewegungsmitteln, dem Fahrrad, welches hier erworben, repariert und gewartet werden kann.

 

Bicycle Empowerment Centres (BECs)

tl_files/ffa/images/artikel/Fotos von Inhaltsseiten/gobabis mogotsi + ....jpgBicycles for Humanity und ihr Partner aus Namibia, das Bicycling Empowerment Network (BEN) Namibia, haben 2004 ein neues Modell zur Fahrraddistribution in Entwicklungsländern konzipiert, das sogenannte Bicycle Empowerment Centre (BEC).

Zentrales Element dieses Entwicklungshilfekonzeptes ist ein 12 Meter langer, modifizierter Überseecontainer. Dieser Container ist zunächst Sammelstelle, dann Transportgefäß und schließlich Fahrradwerkstatt.

Der Container wird zu allererst durch Unterstützer in einem westlichen Land mit bis zu 450 gebrauchten Fahrrädern, Werkzeugen, Ersatzteilen, Werkbänken sowie Material für ein Dach zum Schutz vor Sonneneinstrahlung gefüllt.

Die Fahrräder und all die anderen nützlichen Utensilien nehmen dann im Container große Fahrt via Schiff zum Zielland auf. Empfänger des Containers ist eine vorher ausgewählte Community, die das Gemeinwohl im Land durch verschiedenste Entwicklungshilfeprojekte unterstützt. Der randvolle Container wird als ein neues Projekt in Form einer gemeindeeigenen Fahrradwerkstatt in die Community-Arbeit integriert. Er wird von der Gemeinde in Empfang genommen und an den gewünschten Standort der zukünftigen Fahrradwerkstatt gebracht. Dort angekommen wird das BEC aufgebaut. Der Container wird vom Transportgefäß zur zukünftigen Fahrradwerkstatt umgerüstet und somit nachhaltig als Lager, Werkstatt und Verkaufsstelle weiter genutzt.

Parallel dazu übernimmt BEN Namibia die Ausbildung von Einheimischen zu Fahrradmechanikern. Die einmalige Chance auf eine Ausbildung zum Fahrradmechaniker wird bevorzugt bedürftigen Einheimischen eingeräumt, die in enger Verbindung zur Community stehen. Ziel ist es, die zukünftigen Monteure zum nachhaltigen Bewirtschaften der Werkstatt zu befähigen. Dazu zählt neben dem Verkauf von Fahrrädern, der Service rund um die Fahrradinstandsetzung und natürlich der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb, der weiteren Wareneinkauf und Angebotserweiterungen ermöglichen soll.

Der erwirtschaftete Gewinn dient nicht nur dem unmittelbaren Geschäftszweck, sondern wird darüber hinaus zur Finanzierung von anderen Gemeinschaftsprojekten genutzt (Kindergärten, Schulen, Waisenhäuser, Suppenküchen).

Mit jedem BEC werden Krankenpflegern kostenlos Fahrräder zur Verfügung gestellt, um die lokale Krankenversorgung zu verbessern. Die Fahrradwerkstätten verpflichten sich darüber hinaus dazu, diese für Krankendienste bereitgestellten Fahrräder, langfristig Instand zu halten.

 

Nachhaltigkeit

Der Aufbau einer Fahrradwerkstatt von der Ankunft des Containers bis zur vollständig selbstständigen Bewirtschaftung wird 18 Monate durch BEN Namibia begleitet. In diesem Zeitraum werden die zukünftigen Werkstattbetreiber für eine nachhaltige Unternehmensführung qualifiziert. Neben technischem Knowhow beinhaltet die Ausbildung zum Fahrradmechaniker auch die Vermittlung von kaufmännischem Grundlagenwissen. Mit der Kompetenzzunahme der Mechaniker reduziert BEN Namibia sukzessive seinen beratenden Einfluss auf die Fahrradwerkstatt. Gleichzeitig steigt die Verantwortung und Autonomie der Projektteilnehmer im laufenden Betrieb. Dies enthält auch die Beschaffung von neuen, gebrauchten Fahrrädern, Werkzeugen und Teilen.

Danach trägt sich ein BEC selbst durch:

  • Einnahmen durch den Verkauf von gebrauchten, aufgearbeiteten Fahrrädern,
  • Einnahmen aus dem Verkauf von Fahrradteilen und Zubehör,
  • Einnahmen aus Fahrradreparaturen und weitere Services.

tl_files/ffa/images/artikel/Fotos von Inhaltsseiten/rehoboth toolboard.jpgBEN Namibia unterstützt bestehende BECs auch nach den ersten eineinhalb Jahren durch akquirierte Fördergelder. Die Förderung konzentriert sich dann darauf, neue Geschäftsfelder zu implementieren. So werden die BECs nicht nur mit Solaranlagen zur eigenen Stromversorgung und zur globalen Kommunikation mit Internetanschlüssen ausgerüstet, sie können diese technischen Innovationen auch anderen anbieten und dadurch weitere Einnahmen generieren.