Kabwe, Sambia
Verschiffung: 7./8. Juni
Projektpartner: BEN Namibia, Zambikes, Prochristo Global Mission
Knapp 900 Fahrräder, Ersatzteile und Werkzeuge werden in unserem zweiten Projekt in Afrika nachhaltig mehr Mobilität ermöglichen. Am 7. und 8. Juni 2012 haben wir in Oschatz bzw. Dresden die Drahtesel und zusätzlichen Sachspenden in zwei Übersee-Containern nach Sambia verpackt. In der Stadt Kabwe wird dann durch die gesammelten Spendengelder neben dem Transport auch der Aufbau einer Fahrradwerkstatt umgesetzt. Die Anlaufstelle für den Fahrradkauf und Reparaturen wird an die hiesige Kirche angegliedert und auf ihrem Gelände aufgebaut. Für den Betrieb der Fahrradwerkstatt werden fünf gehörlose Frauen und Männer aus Kabwe zu Fahrradmechanikern ausgebildet. Sie erhalten damit die Chance zur fortwährenden Einkommensgenerierung und auf ein selbstbestimmteres Leben – trotz körperlicher Einschränkung. Durch den erfolgreichen Betrieb der Fahrradwerkstatt können die ausgebildeten Mechaniker später ihre Familien ernähren und das Leben ihrer Mitmenschen durch den erschwinglichen Zugriff auf Fahrräder verbessern. Mit den erwirtschafteten Einnahmen unterstützen sie zudem auch die Hilfsarbeit der Kirche. Bisher finanziert die Kirche Ihre gemeinnützige Arbeit mit Menschen mit Behinderungen aus den Einnahmen, die eine angegliederte Molkerei abwirft. Die Region um Kabwe ist durch den Bleitagebau gezeichnet. Der Rohstoffabbau verursacht eine erhebliche Umweltverschmutzung und beeinträchtigt die dort ohne Schutzausrüstung arbeitenden Menschen.
Über Zambikes:
Der Aufbau unserer zweiten Fahrradwerkstatt wird mit Zambikes, unserem Partner vor Ort in Samibia organisiert. Zambikes wurde 2007 von zwei US-Amerikanern und zwei Sambiern gegründet, um die Not der Menschen in Sambia durch den Mobilitätsgewinn mit dem Zugriff auf gute und robuste Fahrräder zu lindern. Dabei verband sie die Liebe zum Zweirad mit der Hingabe zu einem Land, das mit gravierenden Problemen kämpft. Über die Hälfte der Bevölkerung Sambias ist arbeitslos – viele Menschen können kaum ihr eigenes Überleben sichern. Trotz des weitläufigen Elends existiert Hoffnung. Es gibt zahlreiche Einheimische, die vom unbeugsamen Willen und Optimismus getrieben, Kleinstunternehmen für den eigenen Broterwerb gründen. Genau diese Menschen unterstützt Zambikes, indem das Unternehmen Ihnen stabile und günstige Fahrräder verkauft. Dadurch können sie ihre Waren zum Markt transportieren, Kunden besuchen und ihren Kindern den stundenlangen Schulweg verkürzen.
Neben dem normalen Alltagsgeschäft engagiert sich Zambikes gemeinnützig. So werden regelmäßig Fahrräder gespendet, z. B. für die Hilfsorganisation „Hands at Work“ im Rahmen der Tour d'Afrique. Außerdem werden Workshops mit einer Dauer von ein bis drei Tagen angeboten, um die Menschen im Umgang mit Fahrrädern zu schulen. Es hilft schließlich nichts, ein Fahrrad zu besitzen, wenn man es nicht auch instand halten und reparieren kann.
Seit einiger Zeit kooperieren BEN Namibia und Zambikes beim Aufbau von lokalen Fahrradwerkstätten. Bisher wurden zwei Werkstätten von dieser Kooperation ins Leben gerufen, in Chibobo und Ndola. Kabwe wird nun der dritte Standort in Sambia.